So funktioniert das Modell des Mieterstroms
Um Mieterstrom erzeugen zu können, installieren Unternehmen Solaranlagen auf den Dächern oder anderweitigem Gelände ihrer gewerblichen Immobilien. Die installierten Anlagen erzeugen elektrische Energie aus Sonnenlicht, die direkt im Unternehmen oder Gewerbe genutzt werden kann. Dies geschieht, indem der erzeugte Strom direkt zur Nutzung zur Verfügung gestellt wird. Wichtiger Eckpfeiler: Der erzeugte Strom wird tatsächlich direkt vor Ort genutzt und gar nicht erst in das allgemeine Stromnetz eingespeist.
Die Abrechnung durch den Vermieter der Immobilie erfolgt entweder über Pauschalen oder individuelle Preise, die in der Regel unter den Tarifen herkömmlicher Energieversorger liegen. Unternehmer und Gewerbetreibende sollten hierbei wissen, dass der Vermieter maximal 90 Prozent der örtlichen Grundtarife verlangen darf.
Für wen eignet sich das Mieterstrom-Modell?
Mieterstrom eignet sich primär für kleine und mittlere Unternehmen – insbesondere für Mietobjekte sowie Unternehmen, die darauf bedacht sind, ihre Energiekosten zu reduzieren. Doch auch Mieter von Gewerbeimmobilien sowie umweltbewusste Unternehmen können von dem Modell profitieren.
Auf der anderen Seite bietet der Mieterstrom auch dem Vermieter wichtige Vorteile. So profitieren diese grundsätzlich von einer planbaren Vergütung, die bei der Einspeisung in die öffentlichen Stromnetze nicht gegeben ist. Hinzu kommt der Umstand, dass nicht wenige Dienstleister in der Solarbranche mittlerweile einen Full-Service-Ansatz verfolgen. Zu den wesentlichen Bestandteilen des Full-Service-Ansatzes zählen die Begleitung der Anlagenbetreiber bei Förderanträgen, die Koordination mit den Netzbetreibern sowie die Entwicklung und Umsetzung des Messkonzepts. Allerdings müssen Vermieter beachten, dass sie als Betreiber von Solaranlagen für Gewerbe und Unternehmen dazu verpflichtet sind, mit modernen Messkonzepten zu arbeiten und Erzeugung sowie Verbrauch der Energie viertelstündlich festzuhalten.
Wirtschaftlichkeit und Rentabilität
Die Wirtschaftlichkeit von Mieterstrom hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Anlagengröße, geografische Lage, Installationskosten und Verträge. In erster Linie bietet das Mieterstrom-Modell finanzielle Vorteile in Form von Kosteneinsparungen. Entscheidender Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Energieverbrauch ist die Unabhängigkeit von Preisschwankungen. Da die notwendige Energie direkt über hauseigene Module erzeugt wird, ist Mieterstrom nur bedingt vom Marktpreis abhängig und bietet somit eine langfristige Planungssicherheit. Dennoch sollten Unternehmen individuell prüfen, wie hoch das Einsparungspotenzial ist. In den meisten Fällen rentiert sich jedoch eine Installation entsprechender Solaranlagen.
Wie hoch die potenziellen Einsparungen durch den Mieterstrom sind, ist maßgeblich von mehreren Faktoren abhängig. Neben der Größe der installierten Solaranlage spielt vor allem der Standort eine tragende Rolle. Hinzu kommt der individuelle Verbrauch im direkten Vergleich zur erzeugten Energie. Je mehr Strom ein Unternehmen verbraucht, desto mehr kann es von einer leistungsfähigen Solaranlage profitieren, da es einen größeren Teil seines Energiebedarfs durch selbst erzeugten Strom decken kann.
Fazit
Zusammengefasst ist Mieterstrom für Industrie und Gewerbe eine attraktive Option, um saubere und kostengünstige Energie direkt vor Ort zu nutzen. Das Modell kann Unternehmen dabei unterstützen, ihre Energiekosten zu senken, umweltfreundlicher zu agieren und ihre Energieunabhängigkeit zu stärken.