Solarenergie steht bei privaten Immobilienbesitzern wie umweltbewussten Unternehmen hoch im Kurs. Das aktuelle Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unter Robert Habeck hat sich die Förderung der Technologie auf die Fahnen geschrieben. Wohnungsbesitzer werden erfolgreich umworben. Auf der anderen Seite kann Strom zu produzieren und das grüne Image zu stärken gerade für Unternehmen interessant sein. Aber welche Voraussetzungen müssen gegeben sein und wann zahlt sich die Stromproduktion auf Betriebsdächern aus? Im folgenden Ratgeber erhalten Sie einen Überblick.
Flächen und Voraussetzungen für die Stromproduktion
Um eine relevante Stromproduktion für Unternehmen zu betreiben, sind große Flächen gefragt. Glücklicherweise bieten viele Unternehmensgebäude und -gelände die idealen Voraussetzungen. Vor allem große Dachflächen von Betriebshallen werden zur Produktion von Solarstrom genutzt. Darüber hinaus besteht zweitens die Möglichkeit zum Aufbau von Freiflächenanlagen auf dem Betriebsgelände des Unternehmens. Eine dritte Variante bilden schwimmende Photovoltaik-Anlagen. Für diese braucht es ruhige Wasserflächen.
Sofern Dachflächen genutzt werden, sollten Sie deren Ausrichtung beachten. Je mehr Sonneneinstrahlung vorliegt, umso höher ist die Ausbeute. Am besten eignen sich Dächer mit einer Neigung Richtung Süden. Bei Freiflächenanlagen können Sie eine Neigung dieser Art beobachten. Die Dächer mit den PV-Anlagen sollten nicht von umstehenden Bäumen oder Gebäuden beschattet werden. Dass Unternehmensgebäude in Industriegebieten freier stehen als in der Innenstadt, ist von Vorteil. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass im Dach kein Asbest verarbeitet sein sollte. Das garantiert eine gefahrlose Installation und Wartung der Anlage. Sie möchten Ihr Dach komplett neu einrichten? Es gibt moderne Solardachziegel mit verbauten Zellen, deren Optik dem eines normalen Daches gleicht.
Effiziente Stromproduktion und gezielte Stromnutzung
Lohnenswert ist eine große Photovoltaikanlage vor allem wenn sich die Energiekosten des Unternehmens auf dem Weg senken lassen. Da es sich bei Sonnenenergie um eine regenerative Energiequelle handelt, können über Solarenergie erhebliche Kosten eingespart werden. Sie möchten viel von dieser Stromquelle profitieren? Dann sollten Sie zwei Dinge bei der Stromnutzung einplanen. Zum einen liefern Ihnen die PV-Anlagen allein während der hellen Zeit des Tages Energie. Falls Sie den Stromverbrauch in der Produktion des Unternehmens an diesen Zyklus anpassen können, sollten Sie das tun. Zum anderen empfiehlt sich ein ausreichend großer Speicher. Dieser kann während der sonnigen Zeit aufgeladen werden. Damit liefert die Photovoltaik-Anlage noch über den Tag hinaus Energie.
Überschüssigen Strom vom Unternehmen ins Netz einspeisen
Sie gewinnen von großen Betriebsdächern mehr Strom als Sie selbst verbrauchen und in Speichermodule einlagern können? Kein Problem, Sie haben die Möglichkeit, überschüssige Energie in das öffentliche Netz einzuspeisen und die Kilowattstunden zu verkaufen. Allerdings sollten Sie eines im Blick haben: Der Preis, den Sie dabei erhalten, fällt wesentlich geringer aus als ihr eigener Einkaufspreis. Von der Eigenbedarfsnutzung profitieren Sie am meisten. Das bedeutet auch, dass Unternehmen mit hohem Energieumsatz wirtschaftlich stark von den Photovoltaikanlagen profitieren. Je größer die Anlage ist, umso günstiger fällt wiederum der Preis für die einzelne Kilowattstunde aus. Und mit den Jahren der Nutzung fällt der Gewinn immer höher aus. Um dorthin zu kommen, müssen Sie in den ersten Jahren für den Kauf und die Installation eine entsprechende Investition tätigen.
So gelingt die Investition in erneuerbare Energien
Es gibt zinsgünstige Darlehen und ein KfW-Sonderprogramm für erneuerbare Energien. Unternehmer können dieses in Anspruch nehmen, um das benötigte Startkapital zusammenzubekommen. Eine entsprechende Investition können Sie auch steuerlich geltend machen. Neben dem eigenen Bau besteht noch die Möglichkeit, eine Photovoltaik-Anlage zu mieten oder ihr Dach zu pachten und den Strom vom Pächter zu einzukaufen. In vielen Kommunen sind die Stadtwerke in diese Richtung tätig und ein guter Ansprechpartner für Unternehmen. Sie sollten allerdings bedenken, dass Sie dann keine freie Verfügung über den produzierten Strom haben. Außerdem sind die Mietverträge über viele Jahre angelegt. Das hat in dem Fall den Hintergrund, dass die gebaute Anlage über einige Jahre betrieben werden muss, damit sich die Kosten amortisiert haben.
Solarstrom ist in Betrieben vielseitig einsetzbar
Sie möchten die eigenen Energiekosten senken? Dann beachten Sie, dass dies nicht allein über die Nutzung des Stroms zum Betrieb von Maschinen möglich ist. Heute wird gewonnener Strom in vielen Unternehmen zur Wärmedämmung eingesetzt. Berücksichtigen Sie die Anlage beim Energiehaushalt der Betriebsgebäude. Eine zweite Verwendungsmöglichkeit besteht in der Umrüstung der Geschäftsautos und E-Bikes. Sobald Sie die Flotte auf Elektroantrieb umstellen, können Sie die Autos mit eigenem Strom betreiben. Die Autobatterien der Geschäftsfahrzeuge lassen sich zu einem Zeitpunkt aufladen, zu dem die Photovoltaikanlagen viel Strom liefern.
Steuerliche Einordnung der Photovoltaikanlagen beachten
Der Betrieb einer PV-Anlage ist gewerbesteuerlich relevant. Das gilt in besonderem Maße, sobald Sie Strom ins öffentliche Netz einspeisen und verkaufen. Am besten sollten Sie die Anlage beim Gespräch mit dem Steuerberater miteinplanen. Die Kosten für die Anschaffung und Installation können steuerlich geltend gemacht werden. Die Anlage fällt in den Bereich des Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Insgesamt fällt die langfristige Reduzierung der eigenen Energiekosten am stärksten ins Gewicht. Das gilt gerade in den aktuellen Zeiten, in denen die Energiepreise sich auf einem konstant hohen Niveau bewegen.